Soziale Arbeit praktisch kennen und lieben lernen: Das Berufsanerkennungsjahr
Von der Verwaltungskraft zur Sozialarbeiterin: Für Viktoria Müller ist diese berufliche Neuausrichtung Chance und Möglichkeit zugleich. Nach ihrer kaufmännischen Ausbildung wurde ihr im Berufsleben schnell klar: "Ich möchte eine Arbeit, die sinnstiftend für mich ist." Seit 2004 war sie bei verschiedenen sozialen Trägern als Verwaltungskraft tätig - zuletzt fünf Jahre im Krebsberatungszentrum der Caritas. Dabei arbeitete sie eng mit Sozialarbeiter:innen zusammen und gewann viele Einblicke. Besonders die Vielseitigkeit und die Arbeit mit Menschen weckten ihr Interesse. 2019 war der Entschluss gefasst: Sie begann berufsbegleitend den Bachelor Soziale Arbeit. Mit dem erfolgreichen Studienabschluss wechselte sie für ihr Berufsanerkennungsjahr/ Anerkennungspraktikum in den JugendMigrationsDienst (JMD). Der JMD hilft jungen Leuten im Alter von 12 bis 27 vor allem schulisch und beruflich in Deutschland anzukommen.
Aber was ist eigentlich ein Berufsanerkennungsjahr? Das Anerkennungsjahr oder -praktikum ist in einigen Bundesländern, wie z. B. in Niedersachsen verpflichtend, um nach dem abgeschlossenen Studium der Sozialen Arbeit die staatliche Anerkennung zu erlangen. Als staatlich ankerkannte:r Sozialarbeiter:in stehen mehr Möglichkeiten der Beschäftigung offen, z. B. auch bei öffentlichen Trägern. Im Anerkennungsjahr werden die im Studium erworbenen Kenntnisse praktisch angewandt, weiter vertieft und unter Anleitung eigenverantwortlich umgesetzt.
"Ein Berufsanerkennungsjahr bei einem so großen Träger wie dem Caritasverband zu absolvieren, ist eine großartige Möglichkeit. Man kann sich hier in den unterschiedlichsten Feldern der sozialen Arbeit ausprobieren", erzählt Viktoria Müller. Besonders schätzt sie die Unterstützung der erfahrenen Kolleg:innen. So kann sie bereits eigene Beratungen führen, aber wird immer von einem Profi begleitet. Dabei lernt sie viel. Ihr Praxisanleiter Andreas Peters steht ihr dabei zur Seite.
Soziale Arbeit ist für Viktoria Müller mehr als Menschen zu helfen. In ihrer Arbeit reicht sie Menschen die Hand, unterstützt sie beim Überwinden von Hürden und ein gutes Leben als Teil der Gesellschaft führen zu können. "Dabei ist es wichtig, genau hinzuschauen, was in der Gesellschaft nicht ganz rund läuft, wodurch Menschen möglicherweise ausgeschlossen werden und darauf hinweisen." Genau dafür brennt ihr Herz und das möchte sie mit ihrer staatlichen Anerkennung weiter voranbringen - gerne auch bei der Caritas.