Sprache als Zugang zur Welt
Betreten Eltern das Familienzentrum St. Maximilian Kolbe hören Sie Kinder miteinander spielen, singen und reimen - auf deutsch, arabisch, russisch, u.v.m.. Viele unterschiedliche Sprachen sind in den Sprach-Kitas hörbar und auch sichtbar. "Akwaaba" ist auf der Glasfront der Kita Fridtjof-Nansen-Haus zu lesen, "Herzlich Willkommen" auf Ghanaisch. Ein Zeichen für die Vielfalt, die in den Kindertagesstätten gelebt wird. Dort begegnen sich Kulturen, eine gemeinsame Sprache muss gefunden werden - manchmal auch mit Händen und Füßen, vor allem aber mit ganz viel Spaß. Im März veranstaltete die Kita St. Theresia einen Elternabend zum Thema Mehrsprachigkeit. Eltern nutzten diesen Rahmen um gemeinsam ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und über Ängste zu sprechen. Kinder und auch Eltern in ihrer Mehrsprachigkeit zu begleiten ist ein Bereich, mit dem sich die Teams der Sprach-Kitas im Rahmen des Bundesprogramms auseinandersetzen.
Kinder sprachlich zu begleiten, das bedeutet auch, die eigene Rolle als Sprachvorbild fortwährend zu reflektieren. Hierbei unterstützen und begleiten die derzeit zwölf zusätzlichen Fachkräfte für sprachliche Bildung die päd. Fachkräfte im Alltag. Sie agieren als Sprachvorbild und geben ihr fundiertes Fachwissen an die päd. Fachkräfte weiter um Kompetenzen in der alltagsintegrierten Sprachbildung nachhaltig im Kita-Team zu verankern. Die enge Zusammenarbeit zwischen zusätzlicher Fachkraft und Einrichtungsleitung unterstützt diesen Prozess.
"Sprache ist der Schlüssel zur Welt" - unabhängig davon ob Kinder einsprachig oder mehrsprachig aufwachsen, eine gefestigte Sprache ist Grundlage für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und vor allem am Bildungssystem. Kinder erlernen Sprache in dem sie sie hören und damit experimentieren.
Hierzu braucht es eine feinfühlige Begleitung durch die pädagogischen Fachkräfte in den Kitas und gleichzeitig der Eltern im familiären Umfeld. Zum alljährlichen Vorlesetag im November lasen Eltern in der Kita St. Michael aus Bilderbüchern vor - in ihrer Muttersprache türkisch. Eltern in den Bildungsprozess von Sprache einzubeziehen und zu sensibilisieren ist neben der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung sowie der inklusiven Bildung der dritte Schwerpunkt im Bundesprogramm "Sprach-Kitas".
Fachlich begleitet werden die Sprach-Kitas von einer zusätzlichen Fachberatung aus dem Caritasverband Hannover, finanziert durch das Bundesprogramm "Sprach-Kitas". In regelmäßigen Verbundtreffen haben sowohl die zusätzlichen Fachkräfte für alltagsintegrierte Sprachbildung sowie die Kitaleitungen die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen und von guten Modellen aus der Praxis zu profitieren.
Gleichermaßen werden sowohl die Leitungen als auch die Sprachfachkräfte fortlaufend in der alltagsintegrierten Sprachbildung, der inklusiven Pädagogik sowie der Zusammenarbeit mit Familien seitens der Fachberatung geschult.