Unsere "Ausbildungsbotschafterin" im Interview
Was bedeutet es, eine "Ausbildungsbotschafterin" zu sein?
Melanie Cizek-Skriboleit: Als Ausbildungsbotschafterin sehe ich meine Rolle darin, Begeisterung für soziale Berufe zu wecken. Ich möchte jungen Menschen den Weg aufzeigen und sie dabei unterstützen, eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich zu beginnen. Wenn sie diese Ausbildung bei der Caritas Hannover angehen wollen, freue ich mich, sie tatkräftig zu unterstützen.
Wie sieht diese Unterstützung aus?
Melanie Cizek-Skriboleit: Indem ich den Onboarding-Prozess so positiv wie möglich mitgestalte. Das Ziel ist, dass sich die neuen Auszubildenden aber auch neue Mitarbeitende vom ersten Tag an willkommen fühlen. Sie sollen genau wissen, welche Aufgaben auf sie zukommen, wo sie Unterstützung finden und wer ihr:e Ansprechpartner:in ist. Wir geben den jungen Menschen Zeit, anzukommen, und helfen dabei, die Strukturen unserer Einrichtungen kennenzulernen. Dafür gibt es jeweils auch den "Tag der Auszubildenden" und den Willkommenstag für neue Mitarbeitende.
Haben Sie während Ihrer Tätigkeit auch Dinge von jungen Menschen gehört, die Sie überrascht haben?
Melanie Cizek-Skriboleit: Oh ja. Einige haben von anderen Praktikumsstellen berichtet, wo ihnen wenig Begleitung und Raum zum Ausprobieren geboten wurde. Sie fühlten sich dort gar nicht willkommen. Zum Glück gab es von unseren Praktis bisher keine derartigen Rückmeldungen aber ich habe mich trotzdem gemeinsam mit den Praxismentor:innen an die Überarbeitung unserer Leitfäden für Praktikanten und Azubis gesetzt. So schaffen wir eine unterstützende Umgebung.
Interviewer: Wer sind denn diese Praxismentorinnen, von denen Sie sprechen?
Melanie Cizek-Skriboleit: Die Praxismentor:innen in unseren Kitas und Familienzentren spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Auszubildenden in den Kindertagesstätten. Sie organisieren zum Beispiel ein regelmäßige Azubi-Cafés und den Tag der Auszubildenden. Raum und Zeit, um Fragen und Probleme direkt anzusprechen. Zusammen mit den Mentor:innen erarbeiten wir gerade eine Willkommensmappe für unsere Azubis, die alle Themen von Kinderschutz, über Schweigepflicht bis zur Willkommenskultur abdeckt.
Begegnen Ihnen in den Gesprächen mit jungen Menschen Klischees über katholische Arbeitgeber?
Melanie Cizek-Skriboleit: Absolut. Die Annahme, dass alle Mitarbeitenden katholisch sein müssen, ist gänzlich überholt. Und insbesondere im Bereich Kindeswohl und Prävention sind wir als Verband besonders stark aufgestellt. Wir trotzen den Klischees durch innovative Konzepte, Zusammenarbeit mit Fachschulen und Universitäten und fortschrittlicher Ansätze wie gelungene Digitalisierung. Unsere Einrichtugen arbeiten nach neuesten Erkenntnissen der Entwicklungspsychologie. Wir vereinen Marte-Meo, Schörl-Pädagogik und den Early Excellence Ansatz in unserem pädagogischen Handeln. Jede Kita hat Tablets und alle Mitarbeitenden arbeiten über Teams vernetzt zusammen. Alle können auf unseren Insta-Kanal gehen und sich selbst davon überzeugen, wie wir arbeiten.
Wie versuchen Sie, Fachkräfte für die Caritas Hannover zu gewinnen?
Melanie Cizek-Skriboleit: Da wären vor allem die Berufsmessen und Veranstaltungen wie Schulbesuche, um die Caritas Hannover als attraktiven Arbeitgeber bekannt zu machen. Unsere Benefits sind vielseitig aber vor allen Dingen möchte ich deutlich machen, warum es Spaß macht, bei der Caritas zu arbeiten und sich bei uns weiterzuentwickeln. Für viele Auszubildende und Fachkräfte ist die Aussicht, 30 Jahre lang den gleichen Job zu machen, alles andere als attraktiv. Mein eigener Werdegang, von der Erzieherin zur Kitaleitung und Fachwirtin bis schließlich zur Fachberatung, ist das beste Beispiel dafür. Spätestens, wenn ich von unserem eigenen Studiengang erzähle, werden viele hellhörig. Soziale Arbeit als duales Studium? Das ist für viele komplett neu aber auch überaus spannend.