Jetzt ist handeln gefragt
Wie fühlen Sie sich, was machen die Bilder aus der Ukraine mit Ihnen persönlich?
Ich bin zutiefst geschockt und entsetzt. Gleichzeitig stimmt mich die aktuelle Situation nachdenklich. Wo führt das alles hin? Was erwartet die nachfolgenden Generationen in der Zukunft? Wir als Caritasverband sind mehr denn je gefordert. In kürzester Zeit sind wir mit einer großen Not konfrontiert worden. Bereits Wochen vor dem Kriegsausbruch erreichten uns Hilfsanfragen aus der Ukraine und aus Polen. Diese große Not, die neue Herausforderung haben wir angenommen und ich muss an dieser Stelle betonen, wie wichtig die Vernetzung innerhalb des Verbandes ist. Das macht einmal mehr deutlich, wie gut wir dienstübergreifend zusammenarbeiten. Und neben der internen Vernetzung sei erwähnt, dass die vertrauensvolle und enge Zusammenarbeit mit den weiteren Trägern und den Verwaltungen noch mehr an Bedeutung gewonnen hat. Wir profitieren in der aktuellen Situation von der guten Zusammenarbeit in der Vergangenheit.
Wie sehen die Mitarbeitenden die Situation?
Die Mitarbeitenden befinden seit über zwei Jahren in einer Ausnahmesituation und die Pandemie ist noch nicht vorbei. Trotz Personalausfall, trotz Erkrankung ist der größte Wunsch den Menschen in Not zu helfen. Zurzeit ist der gesamte Verband gefragt, an jeder Stelle, in jeder Abteilung. Das Gesundheitsmanagement muss aufrechterhalten werden, denn der Schutz unserer Mitarbeitenden hat nach wie vor hohe Priorität. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich sagen, dass uns das gelingt.
Was tut der Verband konkret, um Menschen aus der Ukraine zu unterstützen?
Wir unterstützen den Caritasverband in Posen stehen im stetigen Austausch miteinander und versuchen mit Sachspenden sowie finanziell zu unterstützen. Zudem erweitern wir unser Beratungsangebot und richten Räume zur Unterbringung ein, um in den nächsten Wochen die Geflüchteten zu versorgen. Neben der Unterbringung ist die medizinische Versorgung lebensnotwendig. Mit einer zusätzlichen Krankenwohnung versuchen wir die medizinische Versorgung aufzufangen. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie medizinisches Personal stehen schon in den Startlöchern.
Wo brauchen Sie Unterstützung, wie können Menschen in und um Hannover helfen?
Wir freuen uns über Spenden, die ganz gewiss dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Ansonsten hilft uns ehrenamtliches Engagement und wenn Sie unsere Spendenaufrufe teilen, weiterleiten oder im Bekanntenkreis davon erzählen. Wir sind jetzt als Gesellschaft gefragt. Wir sollten diese Herausforderung gemeinsam annehmen und zeigen, was uns wichtig. Ich bedanke mich im Namen aller Mitarbeitenden und Hilfesuchenden bei allen Spenderinnen und Spendern. Und auch Ihre mentale Unterstützung, die aufbauenden Worte und jedes Zeichen der Solidarität ist wertvoll. Danke dafür.