"Wir gedenken Menschen, die einsam gestorben sind", sagt Propst Christian Wirz für die katholische Kirche in der Region Hannover: ""Jeder Mensch hat im Leben und Sterben die gleiche Würde - auch auf der Straße." Obdachlosigkeit macht einsam, betont Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes: ""Wir möchten mit der Andacht zeigen, dass Menschen einen Namen haben, vor Gott und in unseren Herzen unvergessen sind." Daher werden während der Andacht die Namen der Verstorben verlesen. Freund*innen und Bekannte haben so die Möglichkeit noch einmal Abschied zu nehmen.
Wohnungslose Menschen sterben allein. Sie werden von "Amts wegen" bestattet: Anonym, meistens nach Einäscherung, ohne Angehörige, ohne Vertreter*innen von Kirchen auf dem letzten Gang. Die Lage des Grabes bleibt unbekannt. Insgesamt verzeichnet die Stadt Hannover im Durchschnitt 350 Bestattungen von Amts wegen. Dazu zählen auch Verstorbene ohne Angehörige.
Gestaltet wird die Andacht von Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes, Propst Christian Wirz, Diakon Ingo Langner, den Sozialarbeiterninnen Jessica Bosse und Ramona Pold sowie musikalisch vom "Chorwerk Hannover", in dem (ehemals) wohnungslose oder von Armut betroffene Menschen singen. Im Garten des Tagestreffs können zum Zeichen des Gedenkens Lichter auf ein aus Tüchern gelegtem Kreuz gestellt werden.