Sucht: Welche Behandlungsformen gibt es?
Auf dieser Seite geben wir einen Überblick über die verschiedenen Formen der Suchtbehandlung und erklären ihre Vor- und Nachteile. Sollten sich weitere Fragen ergeben, helfen wir ihnen gerne telefonisch oder per Mail: 0511 12600 220 - 10 (Hannover)/20 (Garbsen) oder suchtberatung-hannover@caritas-hannover.de
Was ist eine Entzugsbehandlung?
Der erste Schritt, um eine Suchterkrankung anzugehen, ist oft die Entzugsbehandlung. Eine Entzugsbehandlung dauert normalerweise 1-3 Wochen und wird umgangssprachlich als "Entgiftung" bezeichnet. Sie hilft dem Körper dabei, sich allmählich und sicher umzustellen, da abruptes Absetzen Entzugserscheinungen und sogar medizinische Notfälle verursachen kann. Diese Behandlung konzentriert sich auf den körperlichen Entzug und wird in der Regel vom Hausarzt oder der örtlichen Entzugsklinik vermittelt. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.
Was ist eine ambulante Suchttherapie?
Die ambulante Therapie wird in der Sucht Ambulante Rehabilitation Sucht (ARS) oder Entwöhnungsbehandlung genannt. Sie ermöglicht das Verbleiben in der gewohnten Umgebung und erlaubt weiterhin die Berufstätigkeit. Sie dauert im Regelfall ein Jahr mit 80 Einzel und Gruppengesprächen, kann jedoch auch ein halbes oder anderthalb Jahre dauern. Voraussetzung ist unter anderem einige Wochen Abstinenz vor Beginn. In der vorhergehenden Beratung werden Sie bei der Abstinenzfestigung unterstützt. In der ARS wird ihnen bei Rückfällen geholfen sich wieder zu stabilisieren.
Die Reha findet in einem geschützten Raum statt und unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Die Gruppen- und Einzelgesprächen finden in einer wertschätzenden und vertrauensvollen Atmosphäre statt. Sie beginnt mit einer ausführlichen Psychodiagnostik und einer individuellen Therapieplanung. Ziel ist es, gesunde Alternativen im Umgang mit sich selbst und der Welt zu entwickeln. Begleitende psychische Störungen und Symptome werden nach Möglichkeit mitbehandelt. Wir unterstützen Sie dabei, neue Perspektiven zu entwickeln und ein gesünderes Selbstbild aufzubauen.
Durch die Lebensbezogenheit kann die ambulante Therapie aus neurobiologischer Sicht besonders nachhaltig für Sie sein, da Sie weiterhin mit den alltäglichen Problemen und Gefühlen umgeben sind und lernen diese anders zu bewältigen. Es kann auch anspruchsvoll für Sie sein, die zusätzlichen Termine und innerpsychische Auseinandersetzung neben ihrem Lebensalltag zu bewältigen. In der Beratung helfen wir Ihnen, diese Herausforderung zu meistern.
In der Therapie setzten wir gesprächspsychotherapeutische, verhaltenstherapeutische, schematherapeutische, tiefenpsychologische und systemische Methoden ein.
Was ist eine Stationäre Reha?
Eine stationäre Entwöhnungsbehandlung dauert bei Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit üblicherweise 12-16 Wochen und 20-22 Wochen bei Drogenabhängigkeit. Sie bietet einen stärkeren Schutz vor Rückfällen. Sie kann begonnen werden, wenn man es noch nicht schafft von allein abstinent zu sein. Die Therapie besteht dabei nicht nur aus Gesprächen, sondern wird durch Arbeits- und Bewegungstherapie und eine feste Tagesstrukturierung ergänzt. Nach der stationären Behandlung begleiten wir Sie gerne ambulant weiter. Die meisten Rückfälle passieren in den ersten drei Monaten nach Entlassung. Die ambulante Weiterbehandlung hilft ihnen, die therapeutischen Ergebnisse in Ihrem Alltag zu übertragen.
Was bedeutet "Kombi-Nord"?
Die ambulante und stationäre Rehabilitation können kombiniert werden.
Die DRV Braunschweig-Hannover bietet dazu ein besonderes Behandlungskonzept an: "Kombi-Nord". Hier können sich ambulante und stationäre Behandlungsphasen abwechseln. So kann bei erneuter Instabilität auch nach Abschluss der stationären Phase erneut in die Klinik zurückgekehrt werden. Für die ambulante Phase gibt es mit 80-Therapieeinheiten zudem ausreichend Zeit, effektiv an den eigenen Problemen zu arbeiten.