Bundestagsabgeordneter besucht Suchtberatung Garbsen
Mit Diagnosesystemen und internationalen Klassifikationen seien diese Fragen bei Drogen- und Alkoholabhängigkeit recht gut zu klären so Margret Kügler, Leiterin der Fachstelle in Garbsen. Schwieriger verhielte es sich aber bei verhaltensabhängigen Suchtformen. "Eine Verhaltenssucht hat z.B. nicht unmittelbare körperliche Folgen", sagt Kügler.
Suchtbekämpfung ist eine große gesellschaftliche Herausforderung
Drogen, Alkoholabhängigkeit, Rauchen, Spielsucht oder exzessiver Medienkonsum - Sucht und das Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand hat viele Facetten.
Die Suchtbekämpfung zählt daher auch nach Jahren der Aufklärungs- und Beratungsarbeit weiterhin zu den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit.
Eine Herausforderung, die Dr. Hendrik Hoppenstedt zu seinem Besuch in Garbsen veranlasste. Es sei für ihn von großem Interesse, sich auch und insbesondere direkt vor Ort einen Einblick in die soziale Wirklichkeit einer Beratungsstelle und der dort hilfesuchenden Menschen zu verschaffen.
Wir brauchen passgenaue Hilfsangebote
"Suchthilfe bedeutet für uns, dass wir wirksame und "passgenaue" Hilfsangebote in die Nähe der Hilfesuchenden, die Garbsen und Umgebung leben, bringen", erklärte Frank Bleßmann, Psychologe und Therapeut der Fachstelle. "In unserer Arbeit zeigt sich, dass Hilfesuchende immer wieder und immer noch überrascht sind, welche unterschiedlichen Möglichkeiten der Unterstützung ihnen offen stehen, sei es in der Erstberatung, in Selbsthilfegruppen, in Fach- und Rehakliniken als auch im Rahmen einer ambulanten Therapie."
Das Team der Suchtberatung Garbsen mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Hendrik Hoppenstedt und Caritasvorstand Dr. Andreas SchubertC. Kemper
Wir wünschen uns Anerkennung!
Beeindruckt von der vielschichtigen Arbeit der Fachstelle stellte Dr. Hoppenstedt die Frage, ob die Beratungsstelle auskömmlich sei und was sich die Caritas wünschen würde. Als Antwort auf diese Fragen wurde schnell deutlich, dass die Förderung der Beratungsstelle durch die Stadt Garbsen, die Region Hannover, das Land Niedersachsen und den eigenen Träger erst diese Form der Unterstützung möglich macht.
"Natürlich würden wir unsere Angebote, besonders im Bereich der Prävention gerne ausbauen und uns auch über eine zusätzliche Förderung freuen, aber unser vorrangiger Wunsch ist nicht der nach mehr Geld, sondern die Anerkennung seitens der Politik, wie positiv unsere Dienste wirken und mit welchem Erfolg wir unsere Mittel verwenden", betonte Dr. Andreas Schubert, Vorstand des Caritasverbandes und hob damit noch mal hervor, dass laut der Niedersächsischen Landesstelle für Suchtfragen (NLS) über 60 Prozent der Hilfe- und Ratsuchenden ihr Suchtverhalten bzw. ihre Suchtproblematik zum Positiven wenden können.
Dr. Hendrik Hoppenstedt (rechts im Bild) stellt Dr. Andreas Schubert fragen zur SuchtberatungsstelleC. Kemper
Neu sensibilisiert!
Mit großem Verständnis für diesen Wunsch verabschiedete sich Dr. Hendrik Hoppenstedt und bedankte sich beim Team: "Ich habe viel Neues erfahren und bin für das Thema Sucht ganz neu sensibilisiert. Dafür und dafür, dass Sie für die Menschen, die sich in einer schwierigen Lage befinden, da sind, möchte ich mich bei Ihnen ausdrücklich bedanken."