Mehr Raum für obdachlose Menschen
Um Wohnungslosen im Winter zu helfen hat die Kath. Kirche in Kooperation mit der Caritas jetzt in den Räumen der Propstei St. Clemens eine Wärmestube eröffnet. Betreut wird das neue Projekt vorrangig von Ehrenamtlichen der Gemeinde mit Unterstützung der Sozialarbeiter*innen aus dem Caritas Tagestreff. In einem Pressegespräch tauschten sich die Beteiligten gestern untereinander aus.
"Wir freuen uns über die neue Gesellschaft."Rüdiger Wala
"Die Not liegt in Hannover auf der Straße", sagt Propst Christian Wirz.
Die Zahl derer, für die die Eilenriede oder die Ihme-Brücken ein Schlafzimmer und der Hauptbahnhof oder der Platz vor der Basilika die Wohnstube ist, kann kaum geschätzt werden: "Die Zahlen schwanken zwischen 300 und 500 Menschen, wahrscheinlich sind es mehr."
Sozialarbeiterin Ramona Pold arbeitet seit vielen Jahren in der Obdachlosenhilfe.Rüdiger Wala
"Ohne Ehrenamt kann Obdachlosenarbeit nicht funktionieren", betonte Sozialarbeiterin Ramona Pold.
"Wir freuen uns sehr, dass Betroffene durch dieses Engagement jetzt einen zusätzlichen warmen Aufenthaltsort zur Verfügung haben. Zumal wir im Tagestreff coronabedingt nicht so viele Menschen unterbringen können."
Die nötigen Hygienemaßnahmen werden in der Wärmestube eingehalten.Rüdiger Wala
Das Angebot kann während der Öffnungszeiten des Tagestreffs genutzt werden. Besonders im Winter bemängeln viele Obdachlose, dass sie nach 13 Uhr keine Möglichkeit mehr haben, sich irgendwo aufzuwärmen. Aus diesem Grund weist Ramona Pold nochmal auf die Kältestufen des Tagestreffes hin: "Bei Nachtfrost wechseln wir in Stufe 1 und haben täglich ab 7 Uhr geöffnet und bei Dauerfrost tagsüber machen wir erst um 17 Uhr zu."