Sozialministerin Dr. Carola Reimann besucht Obdachlosenunterkunft
Die niedersächsische Sozialministerin Carola Reimann besuchte gemeinsam mit Regionspräsident Hauke Jagau und Oberbürgermeister Belit Onay die neue Obdachlosenunterkunft. Wo vor der Pandemie Schulgruppen und junge Reisende übernachteten, stehen zahlreiche Betten für Menschen ohne Zuhause bereit. Zwei Wochen nach Eröffnung zieht Hauke Jagau ein erstes positives Fazit: "Bereits zwei Wochen nach Öffnung der Unterkunft haben hier 100 Menschen einen Rückzugsort gefunden, einen Platz zum Schlafen und Duschen. Ich bin sehr froh, dass das Angebot so gut angenommen wird."
Gute Handhygiene und der größtmögliche Verzicht auf soziale Kontakte sind während der Pandemie besonders wichtig. Für Wohnungslose ist das eine besonders harte Umstellung, wie Carola Reimann zusammenfasst: "Wohnungslose Menschen finden sich verständlicherweise oft in Gruppen auf der Straße zusammen. Da ist das Infektionsrisiko deutlich höher. Wenn man sich dann noch nicht einmal die Hände waschen kann, bringt das Leben ein besonders großes Ansteckungsrisiko mit sich."
Der Caritasverband und das Diakonische Werk betreiben die Unterkunft gemeinsam und kümmern sich um die Menschen in der Einrichtung. Die Kosten für Anmietung, Versorgung und Warmverpflegung werden zu je einem Drittel vom Land Niedersachen, der Region Hannover und der Landeshauptstadt Hannover getragen. Die Jugendherberge bietet insgesamt Platz für rund 200 Menschen.
Ramona Pold, Koordinatorin und Sozialarbeiterin der Caritas, sieht bereits erste Erfolge durch die Betreuung innerhalb der Einrichtung: "Die Besucher kommen langsam zur Ruhe, werden immer entspannter und auch empfindsamer. Sie achten bewusst auf ihren Körper und auf die Hygienevorschriften. Sogar das Trinkverhalten hat sich bei einigen reduziert."
"Diese Erfolge und die Tatsache, dass wir in so kurzer Zeit ein solches Projekt umsetzen konnten, ist der guten Zusammenarbeit zu verdanken. Wenn Stadt, Region und das Land Niedersachsen auf der einen, Diakonie und Caritas auf der anderen Seite zusammenwirken, ist ein gutes Ergebnis vorprogrammiert", so Vorstand des Cartiasverbandes Hannover Dr. Andreas Schubert.
Dr. Carola Reimann nahm ihren Besuch zum Anlass, sich bei den Kooperationspartnerinnen und -partnern zu bedanken: "Die aktuelle Zeit mit ihren Einschränkungen ist für uns alle fordernd. Für Menschen auf der Straße ist sie besonders prekär. Ich danke den Akteurinnen und Akteuren hier vor Ort herzlich. Sie leisten mit guten und pragmatischen Lösungen einen wichtigen Beitrag, damit jede und jeder die Chance bekommt, gesund durch die Krise zu kommen."
Von links nach rechts Belit Onay, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover; Dr. Andreas Schubert, Vorstand Caritasverband Hannover e.V.; Ministerin Dr. Carola Reimann; Rainer Müller-Brandes, Geschäftsführer und Diakoniepastor des Diakonischen Werks Hannover; Norbert Dettmar, Geschäftsführer Deutsches Jugendherbergswerk; Hauke Jagau, Regionspräsident der Region Hannover