Themen im Jahresbericht 2022:
Geflüchtete, Wohnungslose, Familien mit geringem Einkommen und Menschen an der Armutsgrenze leiden unter den Folgen der Inflation, gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten.
Kinder, Jugendliche und auch ältere Menschen haben die Folgen der Corona-Pandemie und Versäumtes noch nicht aufgeholt. Es braucht Unterstützung in allen Bereichen. Auch wenn die Spendenbereitschaft in Deutschland in Folge von Krieg und Klimakatastrophen hoch ist, so befürchten wir dennoch in den nächsten Jahren einen Rückgang der Spenden für regionale und lokale Projekte. Gleichzeitig kürzt die Bundesregierung aktuell die Mittel im sozialen Bereich.
Welche Fördermöglichkeiten langfristig Bestand haben, ist noch gar nicht abzusehen. Trotz dieser Ungewissheit ist es dem Verband gelungen, ein weiteres Krisenjahr erfolgreich zu meistern. Unsere engagierte Dienstgemeinschaft konzipierte gleich fünf neue Dienste, um die Menschen aus der Ukraine gezielt zu unterstützen. In den folgenden Grafiken erfahren Sie unter anderem, wie sich die Beratungszahlen nach dem Wegfall der Corona-Bestimmungen erholt und wie sich die Preissteigerungen im Lebensmittelbereich auf den Verband ausgewirkt haben.
Die Beratungszahlen befinden sich wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Der Wegfall der allermeisten Schutzbestimmungen erlaubte wieder Präsenzberatungen und viele Menschen aus der Ukraine suchten unsere Dienste im vergangenen Jahr auf.
Das Geschäftsvolumen des Verbandes ist gestiegen. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine entstanden gleich fünf neue Dienste. Auch die Anzahl der Kinderbetreuungsplätze in unseren Kitas und Familienzentren konnte ausgebaut werden.
Die gestiegenen Lebensmittelpreise treffen auch den Caritasverband Hannover. Wie stemmt ein sozialer Träger eine unvorhergesehene Steigerung von fast 40 %. Glücklicherweise wurde ein Finanzausgleich in Höhe von 118.617 € aus öffentlichen Mitteln ermöglicht. Die restlichen Mehrkosten wurden mit Eigenmitteln gedeckt. Für den Verband stand fest: Wir sparen nicht an der Versorgung der Kinder. Die Qualität der Mittagessen wurde in keiner Weise eingeschränkt.
Die öffentlichen Zuschüsse stiegen im Zuge der Ukrainehilfen stark an. Aus diesen finanzieren sich zum Großteil unsere fünf neuen Flüchtlingsunterkünfte, die in kürzester Zeit bezugsfertig waren. Der Anstieg bei den Spendenerträgen geht auf die große Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und der erfolgreichen Fundraising-Kampagne “Neues Fahrzeug für die Straßenambulanz” zurück. Die gestiegenen Beratungs- und Betreuungsentgelte gehen mit den steigenden Beratungszahlen einher, die meisten anderen Einkünfte sind etwas rückläufig. Förderungen aus nicht öffentlichen Mitteln sind sogar um knapp 70 % zurückgegangen.
Die Aufwendungen weisen eine große Besonderheit auf: Der Materialaufwand ist in besonderem Maße gestiegen. Die knapp 500.000 € Mehrausgaben ergeben sich vor allen Dingen aus der hohen Inflationsrate. Auch die Personalaufwendungen sind gestiegen. Im Folgejahr wird dieser Posten durch die Tariferhöhung nochmal stärker wachsen.
Die Caritas als Wohlfahrtverband der katholischen Kirche steht schon lange für Vielfalt. Anders als viele Menschen annehmen, müssen unsere Mitarbeitenden nicht katholisch sein. Aktuell sind 42,1 % der Mitarbeitenden evangelisch, 28,8 % katholisch. Die restlichen Mitarbeitenden gehören anderen Glaubensgemeinschaften an oder sind konfessionslos. Was uns eint ist eine gemeinsame Wertebasis und eine klare Mission: Not sehen und handeln.
Seit dem 01.01.2022 verwalten alle Beschäftigten ihre Arbeitszeiten und Urlaubsanträge über die Software Sage. Neben der papierlosen und damit klimaneutralen Bereitstellung von Lohnscheinen und anderen Dokumenten, ergeben sich für Mitarbeitende und Führungskräfte weitere Vorteile:
Der automatisierte Prozess reduziert den administrativen Aufwand für Personalabteilungen. Gleichzeitig haben Mitarbeitende mehr Transparenz und Kontrolle über ihre Arbeitszeiten und Urlaubstage.
Im System tauschen Personalservice und Vorgesetzte wichtige Informationen aus. Zudem ermöglicht das Portal die Abwicklung von wiederkehrenden Gesundheitsuntersuchungen und Dokumenten. Die Papierarbeit entfällt.
Mitarbeitende stellen bequem online ihre Urlaubsanträge und erhalten umgehend Rückmeldung von ihren Vorgesetzten. Neben der Zeit- und Urlaubserfassung integriert das Portal auch Fehlzeiten durch Krankheit.
Einfache Aufzeichnung von Arbeitsstunden und eine Überwachung der Überstunden erleichtern den Alltag. Leitungskräfte werten die Arbeitszeiten für Projekte oder ganze Abteilungen aus. Die Übersicht vereinfacht die Lohnabrechnung und die Projektbudgetierung.
