Themen im Jahresbericht 2022:
Kampfsituationen im Spiel bieten Raum für Gefühle und Bedürfnisse der Kinder.Foto: pahis, istockphoto.com
Die Mitarbeitenden der Caritas Kindertagesstätten stellten sich der Herausforderung, das sensible Thema kindgerecht zu vermitteln. Die Fachberatung des Verbandes griff das Thema bereits im Februar 2022 im monatlichen pädagogischen Newsletter auf.
Als besonders hilfreich erwies sich die Sammlung mit passenden Kindermedien. Anhand von kindgerecht aufbereiteten Bilderbüchern und Videoformaten lassen sich viele Fragen auf Augenhöhe besprechen.
Die Mitarbeitenden unserer Einrichtungen richten sich immer nach den individuellen Anforderungen der Kinder. In einigen Gruppen fand das Thema kaum statt, in anderen Gruppen gab es viele Fragen.
Die Maus vom WDR erklärt kindgerecht, was gerade in der Ukraine geschieht, was in Zukunft passieren wird und gibt Antworten auf Fragen, die Kinder der Maus gestellt haben: www.wdrmaus.de
Kinder merken sehr schnell, wenn sich etwas verändert und kommen mit vielen Fragen: Was ist Krieg? Warum wird er geführt? Sterben dort Menschen?Foto: Markus Spiske
Kinder lernen vor allem im Spiel und auch hier findet sich das Thema wieder. Dabei ist es kein Grund zur Beunruhigung, wenn Stöcker zu Waffen umfunktioniert werden. Kinder spielen unabhängig vom Weltgeschehen Kampfsituationen nach. Sie testen eigene und die Grenzen anderer aus und sind die „Bestimmer" in einer Welt, in der sie oft ein Machtgefälle zwischen Erwachsenen und Kindern erfahren. Im Spiel können sie stark sein und sich gegen alles und jeden verteidigen.
„Gerade Kinder die oft Unsicherheit, Schwäche oder Unzulänglichkeit verspüren, können diese Gefühle im Kampfspiel kompensieren.“
Wichtig ist, das Spielen von Kampf- und Kriegssituationen nicht grundsätzlich zu verbieten, sondern den Kindern Raum für ihre Gefühle und Bedürfnisse zu geben. Die Spielsituationen aufmerksam beobachten ist der wichtigste Schritt. Durchspielt ein Kind immer wieder das Thema Krieg, gilt es im nächsten Schritt das Gespräch zu suchen. Vielleicht hat das Kind offene Fragen oder bemerkt, dass sich die Eltern sorgenvoll über den Konflikt unterhalten. Im Rollenspiel verarbeiten Kinder Gedanken und Gefühle. Wenn wir Kindern auf Augenhöhe begegnen und sie in ihrem Verhalten ernst nehmen, lässt sich auch das Thema Krieg ins positive lenken. Zum Beispiel mit der Frage, was Kinder und Erwachsene gemeinsam tun können, um vom Krieg betroffenen Familien zu helfen.
